
Schneller als Realität
Im Frühjahr hat eine Lektorin ein Kinderbuchprojekt von mir abgelehnt, in dem künstliche Intelligenz (KI) thematisiert wurde. KI sei kein Thema, meinte sie. Wirklich! In diesem Hype-Jahr der KI!
Indem KI jetzt auch das Allerheiligste des Feuilletons in Frage stellt – die Kunst -, wie man in diesem SZ-Artikel lesen kann, ist KI, hoffentlich, auch bei den Verlagen angekommen: Bei Christies ist ein Bild für 400.000 Euro verkauft worden, das von einem künstlichen neuronalen Netz gemalt wurde.
Sicher wissen jetzt die Verlage über KI Bescheid! Denn vor ein paar Tagen hat die SZ auch einen Artikel über ein StartUp aus Hamburg gebracht, das der Verlagswelt einen Bestseller-Spürhund anbietet – ein künstliches neuronales Netz, das für schlappe 7.500 Euro aus den Unmengen an Manuskripten, die Verlage eingesandt bekommen, Bestseller fischt.
Übrigens hatte ich im Sommer 2018 die gleiche Idee: ein KNN mit Bestsellern zu trainieren, damit es dann Besteller wie ein Jagdhund den Fuchs riechen kann. Habe über die Idee auch ein paar Freunden geschrieben, sie dann aber wieder fallen lassen, da ich kein StartUp gründen will.
Für Bücher kannst du Ideen zu künstlicher Intelligenz und künstlichen neuronalen Netzen nicht mehr verwenden. Denn bis es zu der Veröffentlichung des Buches kommt, hatte unsere schöne neue KI-Wirklichkeit diese Idee längst überholt.
Ein japanischer KI-Forscher sagte: Die Möglichkeiten der Anwendung der tief lernenden neuronalen Netzen sind nur durch unsere Vorstellungskraft begrenzt. Recht hatte er!
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